Anfang der 1930 Jahre zeigt sich die im September 1876 feierlich eingeweihte Cannstatter Synagoge an der König-Karl-Straße in ihrer ganzen Anmut. Die nach der Erbauung feierliche Einweihung fand mit einem großen Bankett und einem Festball im ehemaligen Wilhelmsbau statt. Knapp 50 Jahre prägte die Synagoge das Leben der isrealischen Gemeinde Cannstatts, deren Anzahl an Gemeindemitglieder aber seit 1910 durch Auswsanderungen sank.
Die Webseite Alemannia-Judaica berichtet detailiert über die Geschichte der Synagoge und führt über den Tag ihrer Zerstörung in der Reichsprogromnacht aus:
»...In den frühen Morgenstunden des 10. November 1938 ging die Synagoge in Flammen auf. Die Cannstatter Feuerwache II hatte den Befehl vom Stuttgarter Branddirektor erhalten, sie niederzubrennen [] . Um drei Uhr nachts stand sie in Brand. Ein Bewohner erinnert sich an eine Nachbarin aus der König-Karl-Straße, die damals Kind war und ihm einmal beschrieben hat, dass während des Brandes die Nachbargebäude gelöscht worden seien. Sie habe sich als Kind gefragt, warum die dort löschen, wo es gar nicht brennt. Und als ältere Frau habe sie dann erkannt, dass die Tat gegen die Juden gerichtet war«
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