Der Blick der historischen Fotografie zeigt das seit 1873 an der Ecke zur Elsässer Straße oberhalb des sog. »Wilhelmsbuckel« stehende, markante rote Ziegelsteingebäude, dass von dem Kaufmann Richter erbaut wurde und als Wohn- und Geschäftshaus diente. Ursprünglich stand es freistehend (vermutlich einstöckig1) an der Unterländer Straße2, die im Laufe der Jahre zunehmend enger bebaut wurde. Herr Dieterich weist darauf hin, dass »..bereits 1897 eine erste größere Veränderung in Form einer Aufstockung des Gebäudes erfolgte und aus dieser Zeit auch das charakteristische Ecktürmchen stammt«
Herr Schweikart vom Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis Zuffenhausen ergänzt:
»Von den Erben Richters erwarb Schreinermeister Blessing das Gebäude, der dort im Ladengeschäft eine Fleisch-, Wurst- und Bierhandlung einrichtete.
Nach dem Ersten Weltkrieg ging das Haus an den Sattlermeister Gottfried Rentschler, der dort sein Polster- und Tapeziergeschäft einrichtete. Später kam ein weiterer Geschäftszweig hinzu.
Ab 1928 wurden im Ladengeschäft an der Ecke Zigarren und Tabakwaren verkauft und in den Vierzigerjahren war dort auch eine Verkaufsstelle der Stuttgarter Straßenbahn. Der »Zigarren-Rentschler« war zu jener Zeit ein Begriff in Zuffenhausen. Das Haus wurde für Wohnungen mehrmals aufgestockt. Im Erdgeschoss befand sich längere Zeit ein Möbellager der Firma Keppler & Bruy«
Trotz des Widerstandes der Zuffenhausener Bürger wurde das Gebäude, das ursprünglich unter Denkmalschutz gestellt werden sollte, nach einem Brandschaden 1990 abgerissen.
1 nach dem Bauantrag von 1873. Ob dieser auch so umgesetzt wurde, kann nicht sicher nachvollzogen bzw. belegt werden 2 die um den Zeitpunkt der Erstbebauung herum noch Bühlgasse hieß und später dann in Bahnhofstraße umbenannt wurde
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