Hegelplatz am Eingang der Holzgartenstraße

Die Fotomontage versucht mit mehreren Aufnahmen aus dem Jahr 1942 den Straßenverlauf sowie die Anordung der Gebäude zu Beginn der Holzgartenstraße kurz nach dem Hegelplatz zu rekonstruieren.
Die Veränderungen in diesem Bereich am Straßenverlauf sowie an den Gebäuden der Gewerbehalle, des ehemaligen Schlachthofes, des Lindenmuseums und des Eberhard-Ludwig-Gymnasiums sind durch die Bombardierungen im 2. Weltkrieg und oder durch den Wiederaufbau so gravierend, dass es schwerfällt, eine genaue Rekonstruktion zu erstellen.
So wie dargestellt könnte es ausgesehen haben - könnte. 

Hegelplatz und Umgebung

Die 30er-Jahre

Die Luftaufnahme zeigt die Anordnung der Straßen sowie der Wohn- und Geschäfthäuser am Schnittpunkt von Stuttgart-Mitte / Stuttgart-West und am Übergang in den Stuttgarter Norden.

In der Mitte der Hegelplatz mit der Kreuzung Hegel,- Holzgarten-, Kriegsbergstraße und dem Herdweg. Links darunter deutlich zu sehen der Turm des Lindenmuseums. Hinter diesem der Herdweg, parallel zu ihm - an der nord-östlicher Flanke - die Sicht auf den Hauptbau des Katharinenhospitals (Bau 1) mit seinen zwei Seitenflügeln.
Das östliche Klinikgelände wird noch durch einen Längsbau entlang der von Norden kommenden Seestraße begrenzt, die zum Zeitpunkt der Aufnahme noch direkt in die Kriegsbergstraße einmündet
Im historischen Stadtplan können Sie den Straßenverlauf der genannten Straßen nachvollziehen:Die noch von einem Längsbau flankierte Kanzleistraße*, welche gegenüber dem Haupteingang des Katharinenhospitals an der Kriegsbergstraße beginnt und zwischen Stadtpark und der Gewerbehalle (heute Bibliothek der Universität Stuttgart) entlang läuft. 

In der Luftaufnahme rechts und im Stadtplan unterhalb des Hegelplatzes - die Holzgartenstraße mit der Garnisonskirche, die das Bombardement des zweiten Weltkrieges zwar überstand, in den frühen 60er Jahren aber der neuen Bauphilosophie zum Opfer fiel. An ihrer Stelle steht heute das Max-Kade-Haus der Technischen Universität Stuttgart, auf dem Gelände der Gewerbehalle, die Universitätsbibliothek und in den dahinterliegenden Grünanlagen die beiden Universitätshochhäuser.

Auch die in der Holzgartenstraße zu findenden Gebäude wie das Eberhard-Ludwig-Gymnasium, die Garnisonskirche oder die Liederhalle zeigen, wie der Westen um 1935 aufgebaut war. Ebenfalls rekonstruierbar ist der Streckenverlauf der Straßenbahnlinien in diesem Bereich.

 

* heute Willi-Bleicher-Straße 

Garnisonskirche und Eberhard-Ludwig-Gymnasium

In er historischen Luftaufnahme ist die Lage und Anordnung der Gebäude und Straßen rund um die Garnisonskirche gut zu erkennen
Durch die Garnisionskirche teilweise verdeckt, das Eberhard-Ludwig-Gymnasium an der damaligen Lindenstraße (heute Holzgartenstraße) - links davon Wohn- und Geschäftshäuser bis zur Militärstraße (heute Breitscheidstraße, in diesem Bereich verkehrsberuhigt und ohne Anbindung an die Holzgartenstraße).

Wenn Sie der Häuserachse der »Lindenstraße« bis zur Kreuzung »Militärstraße« folgen, erkennen  Sie am linken Bildrand und nach der Kreuzung (etwa auf 8:00 Uhr) die ehemalige Liederhalle.

Die Zerstörung durch den 2. Weltkrieg

Interessant: Die durch Luftangriffe der Alliierten im zweiten Weltkrieg hervorgerufenen Schäden wurden genauestens kartografiert.
So können Sie aus der Detailkarte rechts die Schäden in den Straßen sowie den Grad der Schäden (siehe Legende ablesen).

Insgesamt können 584 Dokumentationspläne von 54 Luftangriffen auf Stuttgart während des 2. Weltkriegs nachvollzogen werden.. Sie dokumentieren die Zerstörung privater und städtischer Gebäude in einzelnen Angriffen zwischen dem 25.08.1940 und dem 22.04.1945.

In Übersichtsplänen wird das Geschehen eines bzw. von zeitlich eng beieinanderliegenden Bombardements zusammengeführt. In Einzelplänen sind lokale Ausschnitte in kleineren Maßstäben ausgewählt worden. Sie zeigen die unterschiedlichen Zerstörungsgrade und den Typus der Bombe.

So können Sie aus der rechten Abbildung unter anderem die Schäden in der Sattlerstraße, des Lindenmuseums, der Gewerbehalle, des Katharinenhosptials, der Panoramastraße, der Seestraße, der Gebäude in der Kanzleistraße sowie der Liederhalle erkennen.

Das Ausmaß der Zerstörung und der Wiederaufbau

wird aus der einen ähnlichen Blick gewährenden Luftaufnahme deutlich. Im Vordergrund gut erkennbar die Brachfläche mit dem Grundriss der ehemaligen Garnisonskirche, gegenüber der ehemalige Standort des Eberhard-Ludwig-Gymnasiums. 

Von der alten Liederhalle stehen nur noch Ruinen. Ein paar Jahre später wird auf dem Platz rechts der Kreuzung neben dem schon stehenden Max-Kade-Haus die neue Liederhalle stehen.
Noch ist die ehemalige Militärstraße (die zum Zeitpunkt der Aufnahme schon Breitscheidstraße hieß) durchgängig. Mit dem Bau der Liederhalle wird sie verkehrsberuhigt und gekürzt werden. 
Am rechten unteren Bildrand an Kreuzung zum Hegelplatz erkennen Sie die Ruine der ehemaligen Gewerbehalle.